Für die Umwelt sorgen
Wir wollen bis spätestens 2050 «netZERO» erreichen und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft in unseren Betrieben vorantreiben.
Als Milchverarbeiterin ist unser Geschäft von einer intakten Umwelt abhängig. Sie ist daher eines der wichtigsten Handlungsfelder unseres Nachhaltigkeitsmodells.
Entsprechend haben wir uns klare und ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir wollen unseren CO2e-Fussabdruck auf allen Stufen der Wertschöpfungskette reduzieren, unseren Wasserverbrauch senken und den Abfall verringern. Zudem arbeiten wir an Verpackungslösungen, die stärker kreislauforientiert sind, um Abfall und Kosten zu reduzieren.
Treibhausgase reduzieren
Vision netZERO 2050
Mit unserer Vision netZERO 2050 weiten wir die CO2e-Reduktionsziele auf unsere gesamte Wertschöpfungskette aus und schwenken auf einen Netto-Null-Pfad ein. Von besonderer Tragweite sind dabei die wissenschaftsbasierten CO2e-Reduktionsziele auf Basis der Science Based Targets Initiative (SBTi). Unsere Ziele wurden 2021 erstmalig durch SBTi validiert und orientieren sich am Pariser Klimaabkommen.
Im Jahr 2025 haben wir unsere SBTi-Ziele neu berechnet und erfolgreich validieren lassen. Regelmässige Neuberechnungen sind fester Bestandteil des SBTi-Prozesses. Das Wachstum der Emmi Gruppe durch Akquisitionen erfordert die Neuberechnung und Neuvalidierung, neben neuen sektorspezifischen Anforderungen der SBTi. Der aktualisierte Absenkpfad sieht vor, die Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 bis 2031 um 46 % gegenüber dem Basisjahr 2023 zu reduzieren. Für Scope 3 (non-FLAG) streben wir eine Reduktion um 46 % bis 2031 gegenüber dem Basisjahr 2023 an. Für Scope 3 (FLAG) verpflichten wir uns, die Emissionen um 33 % bis 2031 gegenüber 2023 zu reduzieren. Diese ambitionierten Zwischenziele sind Teil unseres langfristigen Engagements mit dem Ziel netZERO bis 2050.
Wir treiben unsere laufenden Massnahmen konsequent voran und richten unsere Ressourcen gezielt auf Projekte aus, die einen sichtbaren Beitrag zur Emissionsreduktion leisten. Dazu überarbeiten wir die Dekarbonisierungsroadmap, die gruppenweite Potenziale zur Reduktion aufzeigt. Ein besonderer Fokus liegt auf unseren Scope-3-Emissionen, die über 98% unseres CO2e-Fussabdrucks verursachen. Um Fortschritte zu erzielen, setzen wir auf unsere Leuchtturmprojekte mit grosser Hebelwirkung:
- KlimaStaR Milch: Eine Brancheninitiative zur Reduktion von Emissionen in der Milchproduktion in der Schweiz um 20 % bis 2027, mit jährlich erwarteten Einsparungen von 12.000 Tonnen CO2e. In den ersten zwei Jahren des Projekts KlimaStaR Milch (2022-2024) konnten die teilnehmenden Betriebe ihre Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 4.9 % reduzieren. Die Erkenntnisse dieses Projekts fliessen auch in unsere internationalen Nachhaltigkeitsbemühungen ein.
- Förderung klimafreundlicher Milchproduktion in unseren internationalen Märkten: Brasilien und Chile erfassen ihre Datenbasis und planen standortspezifische Massnahmen zur Emissionsreduktion. Unsere brasilianische Tochtergesellschaft Laticínios Porto Alegre verfolgt mit «LPA Low Carbon» das Ziel, Emissionen in der Milchproduktion systematisch zu messen und mit gezielten Massnahmen zu senken. Erste Pilotbetriebe liefern repräsentative Daten, um nachhaltige Praktiken zu identifizieren und Kunden einzubinden.
- Grüner Teppich: Seit Februar 2024 erfüllen 100 % unserer Schweizer Milchlieferanten die Anforderungen des Branchenstandards «Nachhaltige Schweizer Milch» sowie die damit einhergehenden Anforderungen an das Tierwohl und die Fütterung. Emmi beteiligt sich trotz Zielerreichung an dessen Weiterentwicklung.
Im Vergleich zum Basisjahr (2014) konnten wir die Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) um 25 % reduzieren, verzeichnen aber im Vergleich zum Vorjahr akquisitionsbedingt einen Anstieg um 5 Prozentpunkte. Ohne Emmi Dessert USA (Akquisitionseffekt) wäre eine Reduktion von 27 % gegenüber dem Basisjahr erzielt worden. Im Berichtsjahr 2024 stiegen die Scope 1 Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorjahr um 8 % (+7’900 Tonnen CO2e). Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Integration der Tochtergesellschaft Emmi Dessert USA und Kältemittelverluste in Chile. Erfreulich war der Umstieg von nicht erneuerbarer Primärenergie auf erneuerbare Biomasse in Chile. Dieser führte im aktuellen Jahr zu einer Reduktion von rund 3’800 Tonnen CO2e. Weitere Reduktionen konnten durch Energieeffizienzmassnahmen in den Produktionsbetrieben in Bettinehoeve (Niederlande) und Mahdia (Tunesien) erzielt werden.
Die Emissionen in der Lieferkette (Scope 3) sind im Berichtsjahr um 4 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dies ist auf eine verbesserte Datenbasis in Chile in der Milchmenge zurückzuführen.
> Informationen über Massnahmen und Projekte, wie die Treibhausgasemissionen bei unseren Milchlieferanten in der Schweiz reduziert werden.
1) Schwankungen zu Vorjahren aufgrund Daten- und/oder Berechnungsanpassungen.
Berechnungen aller Kennzahlen: Methodik der nichtfinanziellen Kennzahlen 2024.
Verschwendung vermeiden
Wir verpflichten uns, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und wollen in unseren eigenen Betrieben Abfall und Food Waste bis 2027 halbieren. Der verbleibende Abfall darf spätestens 2027 nicht mehr auf Deponien entsorgt werden. Von hoher Bedeutung sind für uns und unsere Konsumentinnen und Konsumenten auch die Verpackungen unserer Lebensmittel. Hier streben wir 100 % Recyclingfähigkeit und den Einsatz von mindestens 30 % recycliertem Material bis 2027 an.
> Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Der anorganische Abfall, der in die Verbrennung geht, ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr absolut um 19 % gestiegen. Der Abfall, der in Deponien entsorgt wird, ist um 31 % zum Vorjahr gestiegen. Dieser Anstieg ist auf eine Korrektur in der Datenerfassung im Werk Tunesien zurückzuführen sowie durch Veränderungen von lokalen Vorgaben in Brasilien. Damit erhöht sich die Abfallintensität von 7.6 kg pro t Produkt auf 9.6 kg pro t Produkt, was einem Anstieg von 26 % zum Vorjahr entspricht (ohne Akquisitionseffekt: +18 %).
In der Division Europa (Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich und Österreich) konnten im Jahr 2024 nach Abklärung mit dem Dienstleister bei Pasticceria Quadrifoglio (Italien) die letzten verbleibenden Abfallmengen, die bis anhin auf Deponien entsorgt wurden, auf die Verbrennung umgelenkt werden. Damit geht in der Division Europa kein betrieblicher anorganischer Abfall mehr aus den Werken von Emmi auf Deponien. Auch in der Division Schweiz hat Emmi das gesetzte Ziel erreicht.
In der Schweiz konnte Emmi die Lebensmittelverschwendung im Vergleich zum Basisjahr zwar reduzieren (-4 %), gegenüber dem Vorjahr ist die Lebensmittelverschwendungsrate in der Schweiz im Jahr 2024 jedoch um 11 % gestiegen. Der Hauptreiber für diesen Anstieg ist die wachsende Käseproduktion und die damit einhergehenden Mehrmengen am Nebenprodukt Molke. Insgesamt konnte im Jahr 2024 57 % der Molke zurück in den Ernährungskanal geführt werden (gilt nicht als Food Waste), während 30 % der Molke als Tierfutter verwendet wird und 13 % bei der Biogas Herstellung zum Einsatz kommt.
Emmi sucht laufend nach neuen Optionen und Partnerschaften, um Nebenprodukte wie Molke oder Hafertrester weiter zu verwerten. Beispielsweise arbeitet Emmi mit verschiedenen Start-ups zusammen, um aus diesen Nebenprodukten neue Produkte zu entwickeln.
Der Anteil an recycelbaren Kunststoffverpackungen in der Schweiz liegt bei 23 % (Ziel bis 2027: 100 %). Im Vergleich zum Jahr 2023 ist diese Kennzahl signifikant gesunken aufgrund einer neuen, akkurateren Berechnungsmethode. Der Rezyklatanteil liegt bei 4 % in der Schweiz, bei 18 % in Italien und bei 1 % in Spanien (Ziel bis 2027: 30 %).
Mit der laufenden Umstellung von Milchgetränken von HPDE- auf PET-Flaschen erhöht Emmi Schweiz die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen, da PET-Flaschen über PET-Recycling Schweiz (PRS) gesammelt und in einem geschlossenen Kreislauf geführt werden können. Mit der eigenen PET-Anlage in Ostermundigen kann Emmi weitere positive Umweltauswirkungen erzielen: Da Rohlinge vor Ort zu PET-Flaschen aufgeblasen werden, sind weniger Transporte von Verpackungen nötig.
Käseverpackungen, die aus PET-Material bestanden, wurden im Jahr 2024 auf 100 % rPET umgestellt. Milchmischgetränke, die bisher aus PE-Flaschen bestanden, wurden auf PET-Flaschen umgestellt. Dadurch kann Emmi pro Flasche 25 % Rezyklat aus dem Kreislauf von PET-Recycling Schweiz (PRS) einsetzen.
1) Schwankungen zu Vorjahren aufgrund Daten- und/oder Berechnungsanpassungen.
Berechnungen aller Kennzahlen: Methodik der nichtfinanziellen Kennzahlen 2024.
Wasserverbrauch reduzieren
Sauberes Wasser ist eine immer und in einigen Regionen gar akut knapper werdende Ressource. Deshalb setzen wir den Fokus auf wasserarme Risikogebiete. Dort verpflichten wir uns bis 2027, den Frischwasserverbrauch unserer Betriebe um 50 % zu reduzieren. In den restlichen Ländern streben wir eine Reduktion um 15 % an.
> Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die Wasserintensität bei Emmi liegt aktuell um 1 % bzw. 25 % höher als im Basisjahr 2019. Einer der Gründe ist unter anderem das umfassende Produktsortiment, da die vielen Produktionswechsel trotz Effizienzmassnahmen zu einem höheren Reinigungsaufwand führen. Ausserdem fand eine Sortimentsverschiebung hin zu Produkten mit einer höheren Trockenmasse wie zum Beispiel Käse und Pulver im Vergleich zum Basisjahr statt.
Die Tochtergesellschaft Kaiku in Spanien hat im Jahr 2024 die Reinigungsabläufe weiter optimiert, Verluststellen eliminiert und die Mitarbeitenden sensibilisiert. Dank umfassender Spar- und Optimierungsmassnahmen gelang es, den absoluten Wasserverbrauch im Werk in Pamplona im Vergleich zum Basisjahr 2019 um rund 41 % zu senken.
Berechnungen aller Kennzahlen: Methodik der nichtfinanziellen Kennzahlen 2024.