
Für die Umwelt sorgen
Wir wollen bis spätestens 2050 «netZERO» bezüglich Treibhausgasemissionen erreichen und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft in unseren Betrieben vorantreiben.
Als Milchverarbeiterin ist unser Geschäft stets von der Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen wie sauberem Wasser und fruchtbarem Land abhängig. Eine intakte Umwelt ist daher eines der wichtigsten Handlungsfelder unseres Nachhaltigkeitsmodells.
Entsprechend haben wir uns klare und ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir wollen unseren CO2e-Fussabdruck auf allen Stufen der Wertschöpfungskette drastisch reduzieren, unseren Wasserverbrauch senken und den Abfall verringern. Zudem arbeiten wir an Verpackungslösungen, die stärker kreislauforientiert sind, um so Abfall und unnötige Kosten zu vermeiden.

Vision netZERO 2050
Mit unserer Vision netZERO 2050 weiten wir die CO2e-Reduktionsziele auf unsere gesamte Wertschöpfungskette aus und schwenken auf einen Netto-Null-Pfad ein. Von besonderer Tragweite sind die Umstellung auf wissenschaftlich abgestützte CO2e-Reduktionsziele auf Basis der Science Based Targets-Initiative.
Was sind Science Based Targets (SBTi)?
Die SBT-Initiative ist eine Partnerschaft zwischen der Global Compact-Initiative der Vereinten Nationen und NGO’s wie dem World Resources Institute oder dem WWF. SBTi validierte wissenschaftliche Ziele helfen Unternehmen wie Emmi, ihren CO2e-Fussabdruck auf einen Netto-Null-Reduktionspfad zu bringen. Ein wichtiges Instrument, um die im Rahmen der UN Klimakonferenz von Paris angestrebte Erderwärmung auf 1,5°C Grad zu begrenzen.
Unsere Ziele für 2027

Treibhausgase reduzieren
Wir verpflichten uns, unsere direkten CO2e-Emissionen bis 2027 um 60 % zu senken (Scope 1 und 2). Dafür setzen wir weiterhin auf Energieanalysen und Reduktionsmassnahmen. Den verbleibenden Bedarf decken wir zunehmend mit alternativen Energieträgern. Zudem haben wir unsere Verpflichtungen auf unsere gesamte Wertschöpfungskette (Scope 3) ausgeweitet. Wir haben uns daher das Ziel gesetzt, die Emissionen aus der Milchproduktion um 25 % pro kg Milch zu reduzieren. Als Fernziel streben wir 2050 die CO2e-Neutralität an. Von besonderer Tragweite ist zudem die Umstellung auf wissenschaftlich abgestützte Reduktionsziele auf Basis der Science Based Targets-Initiative.
> Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Im Vergleich zum Basisjahr (2014) konnten wir die Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) zwar um 25% reduzieren, verzeichnen aber im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 5 Prozentpunkte. Ohne Emmi Dessert USA (Akquisitionseffekt) wäre eine Reduktion von 27 % gegenüber dem Basisjahr erzielt worden. Im Berichtsjahr 2024 stiegen die Scope 1 Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorjahr um 8% (+7’900 Tonnen CO2e). Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Integration der Tochtergesellschaft Emmi Dessert USA und Kältemittelverluste in Chile. Erfreulich war der Umstieg von nicht erneuerbarer Primärenergie auf erneuerbare Biomasse in der Division Americas (in Chile). Dieser führte im aktuellen Jahr zu einer Reduktion von rund 3’800 Tonnen CO2e. Weitere Reduktionen konnten durch Energieeffizienzmassnahmen in den Produktionsbetrieben in Bettinehoeve (Niederlande) und Mahdia (Tunesien) erzielt werden.
Die Emissionen in der Lieferkette (Scope 3) sind im Berichtsjahr um 4% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dies ist auf eine verbesserte Datenbasis in der Division Americas (Chile) in der Milchmenge zurückzuführen.
> Informationen über Massnahmen und Projekte, wie die Treibhausgasemissionen bei unseren Milchlieferanten in der Schweiz reduziert werden.

1) Schwankungen zu Vorjahren aufgrund Daten- und/oder Berechnungsanpassungen.
Berechnungen aller Kennzahlen: Methodik der nichtfinanziellen Kennzahlen 2024.

Verschwendung vermeiden
Wir verpflichten uns, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und wollen in unseren eigenen Betrieben Abfall und Food Waste halbieren. Der verbleibende Abfall darf spätestens 2027 nicht mehr auf Deponien entsorgt werden. Von hoher Wichtigkeit sind für uns auch die Verpackungen. Hier streben wir 100 % Recyclingfähigkeit und den Einsatz von mindestens 30 % recycliertem Material an.
> Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Der anorganische Abfall, der in die Verbrennung geht, ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr absolut um 19 % gestiegen. Der Abfall, der in Deponien entsorgt wird, ist um 31 % zum Vorjahr gestiegen. Dieser Anstieg ist auf eine Korrektur in der Datenerfassung im Werk Tunesien zurückzuführen sowie durch Veränderungen von lokalen Vorgaben in Brasilien. Damit erhöht sich die Abfallintensität von 7.6 kg pro t Produkt auf 9.6 kg pro t Produkt, was einem Anstieg von 26 % zum Vorjahr entspricht (ohne Akquisitionseffekt: +18 %).
In der Division Europa (Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich und Österreich) konnten im Jahr 2024 nach Abklärung mit dem Dienstleister bei Pasticceria Quadrifoglio (Italien) die letzten verbleibenden Abfallmengen, die bis anhin auf Deponien entsorgt wurden, auf die Verbrennung umgelenkt werden. Damit geht in der Division Europa kein betrieblicher anorganischer Abfall mehr aus den Werken von Emmi auf Deponien. Auch in der Division Schweiz hat Emmi das gesetzte Ziel erreicht.
In der Schweiz konnte Emmi die Lebensmittelverschwendung im Vergleich zum Basisjahr zwar reduzieren (-4 %), gegenüber dem Vorjahr ist die Lebensmittelverschwendungsrate in der Schweiz im Jahr 2024 jedoch um 11 % gestiegen. Der Hauptreiber für diesen Anstieg ist die wachsende Käseproduktion und die damit einhergehenden Mehrmengen am Nebenprodukt Molke. Insgesamt konnte im Jahr 2024 57 % der Molke zurück in den Ernährungskanal geführt werden (gilt nicht als Food Waste), während 30 % der Molke als Tierfutter verwendet wird und 13 % bei der Biogas Herstellung zum Einsatz kommt.
Emmi sucht laufend nach neuen Optionen und Partnerschaften, um Nebenprodukte wie Molke oder Hafertrester weiter zu verwerten. Beispielsweise arbeitet Emmi mit verschiedenen Start-ups zusammen, um aus diesen Nebenprodukten neue Produkte zu entwickeln.
Der Anteil an recycelbaren Kunststoffverpackungen in der Schweiz liegt bei 23 % (Ziel bis 2027: 100 %). Im Vergleich zum Jahr 2023 ist diese Kennzahl signifikant gesunken aufgrund einer neuen, akkurateren Berechnungsmethode. Der Rezyklatanteil liegt bei 4 % in der Schweiz, bei 18 % in Italien und bei 1 % in Spanien (Ziel bis 2027: 30 %).
Mit der laufenden Umstellung von Milchgetränken von HPDE- auf PET-Flaschen erhöht Emmi Schweiz die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen, da PET-Flaschen über PET-Recycling Schweiz (PRS) gesammelt und in einem geschlossenen Kreislauf geführt werden können. Mit der eigenen PET-Anlage in Ostermundigen kann Emmi weitere positive Umweltauswirkungen erzielen: Da Rohlinge vor Ort zu PET-Flaschen aufgeblasen werden, sind weniger Transporte von Verpackungen nötig.
Käseverpackungen, die aus PET-Material bestanden, wurden im Jahr 2024 auf 100 % rPET umgestellt. Milchmischgetränke, die bisher aus PE-Flaschen bestanden, wurden auf PET-Flaschen umgestellt. Dadurch kann Emmi pro Flasche 25 % Rezyklat aus dem Kreislauf von PET-Recycling Schweiz (PRS) einsetzen.

1) Schwankungen zu Vorjahren aufgrund Daten- und/oder Berechnungsanpassungen.
Berechnungen aller Kennzahlen: Methodik der nichtfinanziellen Kennzahlen 2024.

Wasserverbrauch reduzieren
Sauberes Wasser ist eine immer und in einigen Regionen gar akut knapper werdende Ressource. Deshalb setzen wir den Fokus auf wasserarme Risikogebiete. Dort verpflichten wir uns, den Frischwasserverbrauch unserer Betriebe um 50 % zu reduzieren. In den restlichen Ländern streben wir eine Reduktion um 15 % an.
> Unterstützung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die Wasserintensität bei Emmi liegt aktuell um 1 % bzw. 25 % höher als im Basisjahr 2019. Einer der Gründe ist unter anderem das umfassende Produktsortiment, da die vielen Produktionswechsel trotz Effizienzmassnahmen zu einem höheren Reinigungsaufwand führen. Ausserdem fand eine Sortimentsverschiebung hin zu Produkten mit einer höheren Trockenmasse wie zum Beispiel Käse und Pulver im Vergleich zum Basisjahr statt.
Die Tochtergesellschaft Kaiku in Spanien hat im Jahr 2024 die Reinigungsabläufe weiter optimiert, Verluststellen eliminiert und die Mitarbeitenden sensibilisiert. Dank umfassender Spar- und Optimierungsmassnahmen gelang es, den absoluten Wasserverbrauch im Werk in Pamplona im Vergleich zum Basisjahr 2019 um rund 41 % zu senken.

Berechnungen aller Kennzahlen: Methodik der nichtfinanziellen Kennzahlen 2024.