Die Schweizer Milchwirtschaft vor den Weltkriegen
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Schweiz geprägt vom Wachstum – auch in der Landwirtschaft. Viehbestand und Milchleistung steigen an, innert 50 Jahren verdoppelt sich die Milchproduktion. Die Milchbranche wird dank Milchzentralen, Milchhändler und Molkereien professioneller. Auch schliessen sich die Bauern zu Selbsthilfeorganisationen zusammen, um ihre Marktmacht zu stärken.
					1900
				
			
		
						1907
						Zentralschweizer Milchverband
						
					
				
	
	
		Nach ersten Vorberatungen 1904 und 1905 gründen am 9. Februar 1907 62 milchbäuerliche Genossenschaften den Zentralschweizerischen Milchverband Luzern (MVL) – die Vorgängerorganisation von Emmi. Der MVL vereint 1'768 Milchbauern aus dem Kanton Luzern, die zusammen 15'310 Kühe halten. Den Gründungsvorstand präsidiert Rudolf Schläfli aus Sursee. 
	
	
						1911
						Käseexport
						
					
				
	
	
		Der MVL und andere Milchverbände gründen die Exportgesellschaft der Schweizerischen Milchproduzenten, um ihren Einfluss auf den Käseexport erhalten zu können. 
	
	
						1911
						Tropenfestigkeit
						
					
				
	
	
		Die Geburtsstunde der noch heute beliebten Gerber Schmelzkäse. Der Industrielle Walter Gerber und sein Prokurist Fritz Stettler entwickeln nach jahrelangem Tüfteln ein Verfahren, um die "Tropenfestigkeit" von Emmentaler zu verbessern, ihn also ungekühlt haltbar zu machen. Das Verfahren wird danach weltweit kopiert. 
	
	
						1912
						Milchkriege
						
					
				
	
	
		Der Mitgliederverband des MVL steigt auf 98 Genossenschaften. Getrieben wird diese Entwicklung durch die Krise auf dem Schweizer Milchmarkt. Die Milchmengen steigen stark und der Preisdruck nimmt zu. Zwischen den Verbänden brechen «Milchkriege» aus.
	
	
					1913