"Gute Stimmung ist wichtig"
100'000 Gruyère lagern in der Sandsteinhöhle der Fromco SA am Emmi Standort in Moudon. Eine eingeschworene Truppe pflegt die köstlichen Käse. Trotz Automatisierung und ausgefeilter Technik verstehen die Mitarbeitenden das ursprüngliche Käserhandwerk. Für den Chef sind drei Dinge wichtig: Sicherheit, Qualität – und Humor.
"Ein paar Zahlen sind schon eindrücklich. Etwa, dass jeden Tag rund 1’000 Gruyère an- und ebenso viele ausgeliefert werden. Oder dass wir täglich mindestens 20’000 Käselaibe aus den Regalen rausnehmen und sie pflegen. 8’200 Tonnen Gruyèrekäse liefern wir pro Jahr aus, damit sind wir die grösste Einkäuferin von Gruyère-Sortenkäse weltweit." Jean-Marc Collomb, Leiter der Fromco SA, die zur Emmi Schweiz gehört, ist stolz auf seine 27 Mitarbeitenden und auf das Unternehmen.
Das Käselager liegt in einer riesigen Sandsteinhöhle, die zwei Hektaren gross ist. Darin ist es konstant 12 Grad kühl und die Luftfeuchtigkeit beträgt 90 Prozent – ideal für den Käse, der hier bis zu neun Monate lagert und reift.
Ehemaliger Boxer im Team
Morgens um fünf beginnt ein fünfköpfiges Team mit der ersten Schicht der Käsepflege. Mit dem Hubstapler fahren die Mitarbeitenden Dutzende von Laiben zur Pflegemaschine. Dort werden sie mit Salzwasser gebürstet und wieder auf ein Palett geladen. Jeder der über 100’000 Laibe muss mindestens einmal pro Woche gepflegt werden. "Das gibt ganz schön Arbeit für meine Leute, die aus der Schweiz und verschiedenen anderen Ländern stammen. Einer etwa kommt von den Kapverdischen Inseln, ist ehemaliger Boxer und deshalb ziemlich breit gebaut, was kein Nachteil ist hier. Die meisten Arbeitsschritte sind zwar mechanisiert, aber ab und zu braucht es auch mal etwas Körpereinsatz", sagt Jean-Marc.
Käse gehen nach Emmen, Kirchberg und Kaltbach
Um sieben beginnen zwei weitere Teams aus je fünf Personen. Das eine kümmert sich um die Käse, die reinkommen und bringt sie in die Höhle. Das andere organisiert die Bestellungen. Die Käse werden an die Emmi Standorte in Kirchberg, Emmen und Kaltbach ausgeliefert. Mit zum Team gehören zwei Techniker, die dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft. "Zum Glück haben wir noch unsere beiden Frauen im Büro. Sie sorgen dafür, dass wir nicht ein reines Männerteam sind. Mir ist es sehr wichtig, dass wir eine gute Stimmung haben. Es sollen sich alle wohl und willkommen fühlen, so, wie es Emmi generell in ihrer Nachhaltigkeitstrategie definiert und umsetzt. Nur so liefern wir auch gute Arbeit ab."
“Es sollen sich möglichst alle wohl und willkommen fühlen, nur so liefern wir auch gute Arbeit ab.“
Es darf auch Spass machen
Als Chef muss er bei zwei Bereichen streng sein: bei der Sicherheit und der Qualität. Die Käsepflegemaschine dreht ruckartig die Käse um 180 Grad.
"Ich will mir nicht vorstellen, was passiert, wenn da ein Mensch hineingerät. Auch bei der Qualität dürfen wir keine Halbheiten dulden. Aber sonst bin ich jemand, der den Humor mag und nach dem Motto führt: Nur, wer nichts macht, macht keine Fehler."