3. Rang - Sebastopol (USA): Das Plastikproblem schrittweise lösen
Auch wenn die grossen Mengen Plastikmüll in vielen Ländern ein Thema sind, kommen für Lebensmittelverpackungen erst wenige Alternativen zum Einsatz. Ein Zwischenschritt ist die Minimierung des Plastikeinsatzes durch schlaue Verpackungen wie den in der Schweiz etablierten Drei-Komponenten-Becher (K3). Die kalifornische Redwood Hill hat sich ebenfalls für diesen pragmatischen Verbesserungsschritt entschieden, der den Plastikverbrauch um jährlich 40 Tonnen reduziert.
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Kaum ein Land hat seinen Abfall im Griff. Während es in vielen europäischen Ländern zumindest ein funktionierendes Abfallverwertungssystem gibt, ist die Lage die den USA düster. Es fallen immense Mengen Abfall an, der grösste Teil davon landet auf Deponien oder wird exportiert.
Zweifelsohne kann ein Problem dieser Grössenordnung nicht von einem Unternehmen gelöst werden. Und dennoch hat sich unsere kalifornische Tochtergesellschaft Redwood Hill Farm & Creamery dazu entschieden, nicht vor dem unlösbaren Problem zu kapitulieren, sondern einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen.
Nachhaltigkeit als Teil der Identität
Nachhaltigkeit ist für Redwood Hill kein Neuland. Bereits die Unternehmensgründerin legte grossen Wert auf Ethik und Ökologie. Die Tierhaltung entspricht den höchsten Standards, Wasser sparen wird gross geschrieben und zur Energiegewinnung werden Solarpanels eingesetzt.
Ihre nachhaltig hergestellten Produkte in Plastikbechern anzubieten, wurde von den Verantwortlichen bei Redwood Hill seit Längerem als störend empfunden. Eine ideale Alternative gibt es jedoch noch nicht und selber eine innovative Lösung zu entwickeln, ist nicht möglich. Ein Zwischenschritt, der im Rahmen der Möglichkeiten eine deutliche Verbesserung bringt, wurde in der Schweiz entdeckt. Dort ist bei höherwertigen Jogurts fast standardmässig ein Drei-Komponenten-Becher (K3) im Einsatz.
Die Kombination aus dünnem Polypropylen-Becher, stabilisierendem Karton-Wickel und Plastik- oder Alu-Platine ist aus Sicht von Umweltfachleuten derzeit die sinnvollste Jogurtverpackung. Sie verbindet einen minimalen Plastikverbrauch mit einem grossen Anteil an rezyklierbaren Materialien und einem guten Produktschutz. Bei Redwood Hill kann der Plastikverbrauch so jährlich um 40 Tonnen reduziert werden.
Der Jury des Emmi Nachhaltigkeitspreises ist bewusst, dass der Einsatz eines K3-Jogurtbechers keine entwicklungstechnologische Meisterleistung darstellt und das grundsätzliche Problem der Einwegplastikverpackungen nicht löst. Auszeichnungswürdig ist jedoch die Vorgehensweise des Projektteams, das die Vorzüge einer global vernetzten Unternehmensgruppe nutzte und daraus eine für das eigene Unternehmen passende Lösung ableitete.
Bemerkenswert ist auch der marktbezogene Mehrnutzen, den Redwood Hill aus dieser neuen Verpackung generiert: Die zusätzlich zur Verfügung stehende Fläche auf der Innenseite des Kartonwickels wird für eine nachhaltigkeitsbezogene Kommunikation gegenüber den Konsumenten genutzt. Das ist nicht nur imagebildend, sondern fördert auch das Bewusstsein der Konsumenten für Nachhaltigkeitsthemen.