Toni nimmt's mit den Grossen auf
2018 exportierte die Schweiz rund 73'000 Tonnen Käse. Mit 62'000 Tonnen wurde aber auch eine beträchtliche Menge Käse in die Schweiz importiert. 40 Prozent davon sind Frischkäse aus dem Ausland. Gegen diese Übermacht wagt sich nun Toni’s in den Ring.
Die Schweizer Konsumenten sind nur teilweise patriotisch, wenn es um Käse geht. Zwar nehmen traditionelle Sortenkäse wie Le Gruyère AOP, Emmentaler AOP und Appenzeller® seit Jahren stabile Spitzenpositionen beim Käsekonsum von Herrn und Frau Schweiz ein, aber die Nase vorne hat ein anderer: Mozzarella. Fast ebenso stark nachgefragt werden zudem weitere Frischkäse, sodass insgesamt ein Drittel des Käsekonsums in der Schweiz auf Frischkäse entfällt. Und dieser wird grösstenteils importiert, vorzugsweise aus Deutschland, Italien und Frankreich. Während beim Mozzarella der Importanteil nur knapp 20 Prozent beträgt, stammen beim Streichfrischkäse 18'000 von 20'000 Tonnen, die jährlich in der Schweiz konsumiert werden, aus dem Ausland. Da in der Schweiz nach wie vor mehr Milch produziert als hierzulande konsumiert wird, sieht Emmi hier eine Lücke, die sie gerne füllen würde.
Eine Herkulesaufgabe
So lieb und teuer den Konsumenten ihre Schweizer Milch ist, für Frischkäse wird ein anderer Massstab angewendet. Während es beim Mozzarella aufgrund seiner italienischen Wurzeln noch nachvollziehbar ist, dass ein Schweizer Kreuz darauf wenig Wert hat, ist die starke Position ausländischer Streichfrischkäse das Resultat eines langjährigen, aufwändigen Marketings globaler Grosskonzerne. In vielen Köpfen ist der Konsum von Streichfrischkäse automatisch an Perret, Baguette und Provence geknüpft. An die Stelle dieser südeuropäischen Klischees möchte Emmi Schweizer Milch und Ruchbrot stellen. Der Schweizer, der es mit der europäischen Konkurrenz aufnehmen soll, heisst Toni und stammt aus der Innerschweiz.
Unter der neuen Marke Toni's ist bei Coop ab sofort ein Schweiz Streichfrischkäse in drei Sorten erhältlich – Nature, Kräutern und Knoblauch sowie Meerrettich. Geschmacklich und von der Konsistenz her orientiert sich der Frischkäse stark an den ausländischen Erfolgsprodukten; er ist mild und cremig. Optisch kommt Toni's bodenständig und schweizerisch daher, zielt damit aber auf den aktuellen Zeitgeist. Damit – und mit einem erschwinglichen Preis – sollen die Konsumenten überzeugt werden, von ihrer langjährigen Gewohnheit abzuweichen.
Deklarationen
Über Emmi
Emmi ist eine bedeutende Milchverarbeiterin der Schweiz. Ihre Wurzeln reichen bis 1907 zurück, als sie von 62 milchbäuerlichen Genossenschaften rund um Luzern gegründet wurde. In den letzten 20 Jahren hat sich Emmi zu einer internationalen, börsenkotierten Unternehmensgruppe entwickelt. Dabei folgt Emmi einer langjährigen, erfolgreichen Strategie, die auf drei Pfeilern basiert: die Stärkung des Heimmarktes Schweiz, Wachstum im Ausland und Kostenmanagement. Ein wichtiges Credo, das Emmi durch die gesamte Unternehmensgeschichte begleitet, ist ein starkes Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mensch, Tier und Umwelt.
In der Schweiz stellt Emmi ein komplettes Sortiment an Milchprodukten für eigene Marken und Eigenmarken von Kunden her, darunter Exportschlager wie Emmi Caffè Latte und Kaltbach. Hinzu kommen je nach Land lokal hergestellte Produkte – meist im Spezialitätenbereich. Neben Kuhmilch wird auch Ziegen- und Schafmilch verarbeitet.
Zur Emmi Gruppe zählen in der Schweiz 25 Produktionsbetriebe. Im Ausland ist das Unternehmen mit Tochtergesellschaften in 14 Ländern präsent; in sieben davon mit Produktionsstätten. Aus der Schweiz heraus exportiert Emmi Produkte in rund 60 Länder. Schwerpunkte der Geschäftsaktivitäten bilden – neben dem Heimmarkt Schweiz – Westeuropa sowie der amerikanische Kontinent. Der Umsatz von 3,5 Milliarden Schweizer Franken - über 10 % davon mit Bio-Produkten - verteilt sich hälftig auf die Schweiz und das Ausland, ebenso die über 6'000 Mitarbeitenden.